Islamische Bestattung – Kosten, Ablauf, Rituale

Eine muslimische Bestattung, auch islamische Bestattung genannt, ist geprägt von tief verwurzelten religiösen Vorschriften und Ritualen, die im Islam fest verankert sind. Diese Rituale variieren leicht je nach Land und Kultur, folgen jedoch immer den grundlegenden Prinzipien des Islam. 

Benu – Bestattung und Vorsorge klärt Sie in diesem Artikel über den Ablauf einer muslimischen Beerdigung in Österreich und die damit verbundenen Kosten auf. Falls Sie einen akuten Trauerfall haben und ein Angebot für eine islamische Beisetzung benötigen, rufen Sie uns bitte an oder holen Sie ein Online-Angebot ein.

Islamische Bestattungen in Österreich

Muslimische Bestattungen sind tief in religiösen Traditionen verwurzelt und sollen den Übergang des Verstorbenen ins Jenseits erleichtern. Die Kenntnis der Kosten und des Ablaufs einer islamischen Bestattung hilft Angehörigen, diese schwierige Zeit besser zu bewältigen und die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. 

Wenn Sie weitere Informationen oder Unterstützung benötigen, stehen Ihnen spezialisierte Bestattungsunternehmen wie Benu zur Seite.

Wie läuft eine islamische Bestattung ab?

Tatsächlich wird eine muslimische Beerdigung auf gewisse Weise bereits vor dem Tod der betroffenen Person "eingeleitet". Das liegt daran, dass der Sterbebegleitung im islamischen Glauben eine sehr große Bedeutung zukommt. So versammeln sich andere Gläubige um das Sterbelager eines Muslims bzw. einer Muslima und beten das Glaubensbekenntnis (Schahada) und die Sure 36. Diese Gebete werden unaufhörlich wiederholt, selbst dann noch, wenn der Tod eingetreten ist.

Ist der Tod eingetreten, müssen dem oder der Verstorbenen  sofort die Augen geschlossen werden. Bei einer verstorbenen Muslima bleibt eine Frau, bei einem verstorbenen Muslim ein Mann am Sterbebett, alle anderen Personen müssen den Raum verlassen. Die beim Leichnam verbleibende Person hat Sorge dafür zu tragen, dass dieser auf den Rücken gedreht wird und das Gesicht in Richtung Mekka zeigt.

Wie werden Muslime in Österreich beerdigt?

Der Ablauf einer muslimischen Beerdigung folgt strengen religiösen Vorschriften. Oft werden Muslime im Heimatland ihrer Eltern bzw. Ahnen beigesetzt, immer häufiger erfolgen islamische Beisetzungen aber auch in Österreich. Die Möglichkeit dazu bietet der islamische Friedhof in Wien und mehrere kleine Friedhöfe in ganz Österreich, die Plätze für muslimische Gräber geschaffen haben. 

Der Bestatter Ihrer Wahl wird sich im Vorfeld nach Ihren Wünschen und Vorstellungen erkunden und versuchen, die Beisetzung so dicht an den traditionellen Gebräuchen wie möglich durchzuführen. 

Ablauf einer muslimischen Beerdigung

Die wichtigen Schritte und Traditionen im Rahmen einer muslimischen Beerdigung sind folgende:

1. Rituelle Waschung (Ghusl): Der Körper des Verstorbenen wird rituell gereinigt. Dies geschieht durch nahestehende Familienmitglieder oder geschulte Personen und ist ein wichtiger Akt der rituellen Reinheit.
2. Einwicklung in ein weißes Leichentuch (Kafan): Der gereinigte Körper wird in einfache, weiße Tücher gewickelt. Diese Praxis symbolisiert Gleichheit und Reinheit im Tod.
3. Totengebet (Salat al-Janazah): Vor der Beerdigung wird das Totengebet verrichtet. Dies geschieht in der Regel in einer Moschee oder am Friedhof und ist ein zentraler Bestandteil der muslimischen Bestattung.
4. Bestattung: Islamische Bestattungen sind immer Erdbestattungen. Die verstorbene Person wird mit dem Gesicht in Richtung Mekka beerdigt. Da in Österreich Sargpflicht besteht, miss der Körper in einem Sarg beigesetzt werden. Traditionell werden Menschen muslimischen Glaubens aber auch direkt im Leichentuch in das Grab gelegt.
5. Trauerzeit (Iddah): Nach der Beerdigung folgt eine Trauerzeit, in der die Familie des Verstorbenen besondere Rituale und Gebete praktiziert. Diese Zeit kann je nach Kultur und Land variieren.

Wie schnell müssen Muslime beerdigt werden?

Die islamische Tradition will es, dass Verstorbene noch am Tag des Todes, also idealerweise innerhalb von 24 Stunden nach dem Todesfall, beigesetzt werden. In Österreich werden Tote per Gesetz jedoch frühestens 48 Stunden nach ihrem Tod beigesetzt. Aus diesem Grund erfolgen muslimische Bestattungen in Österreich meist am dritten Tag des Todes. Wenn eine Frau verstirbt, dürfen nach islamischem Recht nur Männer an der Beisetzung teilnehmen. Die Scharia untersagt eine öffentliche Totenklage von Frauen.

Wie kondoliert man bei islamischen Bestattungen?

Innerhalb von drei Tagen nach dem Tod eines islamisch gläubigen Menschen empfängt die Familie Kondolenzbesuche, danach sollten keine Beileidsbekundungen mehr erfolgen. Man sagt Worte wie: „Allah möge euch viel Geduld schenken und euch entlohnen.“, „Herzliches Beileid!“ „Allah möge den Hinterbliebenen ein langes Leben geben!“ Wenn Sie lieber schriftlich kondolieren möchten, finden Sie bei uns auch eine Auswahl von Trauersprüchen.

Wie viel kostet eine islamische Bestattung?

Die Kosten für eine islamische Bestattung können stark variieren und hängen von vielen Faktoren ab. Zu den wichtigsten Faktoren gehören die Wahl zwischen einer einfachen Beerdigung und einer aufwändigeren Zeremonie, die Art des Sarges oder Leichentuchs sowie zusätzliche Dienstleistungen wie Trauerfeier oder der Transport der verstorbenen Person (um das Thema Überführungen geht es im nächsten Abschnitt). Auch die Friedhofsgebühren variieren je nach Bundesland und Grabwahl.

Im Durchschnitt liegen die Kosten für eine muslimische Bestattung zwischen 3.000 und 5.000 €. Eine detaillierte Aufschlüsselung kann Ihnen helfen, die finanziellen Aspekte besser zu verstehen:

1. Grundgebühr für die Bestattung: Diese beinhaltet die grundlegenden Dienstleistungen des Bestatters, die Organisation und Durchführung der Beerdigung. Die Grundgebühr liegt meist zwischen 1.000 und 2.500 Euro.
2. Kosten für den Sarg oder das Leichentuch: Während einige Familien einen schlichten Sarg wählen, entscheiden sich andere für traditionelle Leichentücher, deren Kosten zwischen 200 und 800 Euro variieren können.
3. Friedhofsgebühren: Die Gebühren für das Grab und die Nutzung des Friedhofs hängen stark von der Region und der Art des Grabs (Reihengrab, Wahlgrab) ab und liegen normalerweise zwischen 500 und 2.000 Euro.
4. Zusätzliche Dienstleistungen: Dazu gehören die Trauerfeier, der Transport des Verstorbenen und eventuelle Überführungen ins Ausland. Diese Dienstleistungen können zusätzliche Kosten von 1.200 bis 3.000 Euro verursachen.

Überführung von Verstorbenen zur islamischen Bestattung

Wenn eine Überführung ins Heimatland stattfinden soll, so ist die muslimische Beisetzung kostenintensiver. Falls der Verstorbene im Rahmen einer Vorsorge für den Todesfall vorgesorgt hat, kommen auf die Angehörigen im besten Fall keine weiteren Kosten für die muslimische Bestattung zu. 

Kosten einer Überführung

Grob geschätzt kostet der Transport einer Leiche in die Türkei rund 3.000 Euro, auf die Philippinen können es schon 6.500 Euro sein, diese sind jedoch abhängig von:

• Dem Gewicht des Leichnams inkl. Sarg
• Dem Zielland
  • welches Transportmittel ist notwendig?
  • spezifische Einfuhrbestimmungen (z.B. Einbalsamierung vor Überstellung in die USA)
  • Dokumente müssen in manchen Ländern durch die Botschaft legalisiert und beglaubigt werden

Ablauf einer Leichenüberführung ins Ausland