Sternenkinder – ein so schönes Wort für eine so grausame Realität: Ein Sternenkind ist ein vor, während oder kurz nach der Geburt verstorbenes Kind. Und so tröstend die Vorstellung ist, dass diese viel zu früh verstorbenen Kinder wie Sterne am Himmel über ihre Familien wachen, so fürchterlich ist es für ihre Eltern, die Bestattung des eigenen Kindes planen zu müssen.
Benu – Bestattung und Vorsorge durfte schon viele Sternenkind-Familien auf diesem schweren Weg begleiten. Wir informieren Sie darüber, wie Sternenkinder-Bestattungen in Österreich ablaufen. Falls Sie unsere Dienste benötigen, sind wir jederzeit für Sie da: 24h rund um die Uhr und ohne versteckte Kosten.
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0800 88 44 04Welche Kinder sind Sternenkinder?
Sind Sternenkinder stille Geburten?
Wann wird ein Sternenkind beerdigt?
Wie wird ein Sternenkind beerdigt?
Was passiert mit Sternenkindern im Krankenhaus?
Wie läuft eine stille Geburt ab?
Mutterschutz und Wochengeld nach der stillen Geburt
Abschied nehmen vom Sternenkind
Darf man Fotos von verstorbenen Kindern machen?
Hilfsangebote für verwaiste Eltern
Was kostet die Bestattung eines Sternenkindes?
Welche Kinder sind Sternenkinder?
Sternenkinder, oft auch "Engelskinder" genannt, sind Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben. Der Begriff "Sternenkind" ist keine rechtliche Bezeichnung mit gesetzlichen Implikationen bezüglich der Bestattungspflicht, wie es z.B. die Begriffe "Fehlgeburt" und "Totgeburt" sind. Die Bezeichnung "Sternenkinder", genau wie der Begriff der "Stillen Geburt", lenkt den Fokus gegenüber den jeweiligen medizinischen Bezeichnungen auf den Verlust des Kindes und die emotionale Bindung zwischen diesem Kind und seinen Eltern.
Als "Sternenkinder" können in Österreich daher folgende Formen des Kindesverlusts bezeichnet werden:
- Fehlgeburten: Medizinisch betrachtet liegt eine Fehlgeburt vor, wenn kein Zeichen einer Lebendgeburt vorhanden ist und das Kind ein Geburtsgewicht von weniger als 500 Gramm aufweist. Für die Eltern ist das Kind, das sie durch die Fehlgeburt verloren haben, ein Sternenkind.
- Totgeburten: Medizinisch betrachtet gilt ein Kind als Totgeburt, wenn es keine Anzeichen einer Lebendgeburt zeigt und ein Geburtsgewicht von mindestens 500 Gramm aufweist. Für die Eltern ist das Kind, das tot geboren wurde, ein Sternenkind.
- Kurz nach der Geburt verstorben: Auch Kinder, die lebend geboren werden, aber kurz nach der Geburt versterben, sind Sternenkinder.
- Innerhalb des ersten Jahres verstorbene Kinder: In den letzten Jahren werden auch immer häufiger Kinder, die vor ihrem ersten Geburtstag versterben, als Sternenkinder bezeichnet.
Sternenkinder sind theoretisch alle Kinder, die vor ihrem ersten Geburtstag versterben. Entscheidend für die Bezeichnung ist also nicht ein bestimmtes Geburtsgewicht oder eine spezifische SSW, sondern die emotionale Verbindung zwischen Eltern und Kind.
Sind Sternenkinder stille Geburten?
Im Internet finden sich unterschiedliche Definitionen dafür, ab welcher Schwangerschaftswoche man von einer "stillen Geburt" spricht. Am häufigsten wird die 24. SSW genannt. Medizinisch gesehen gelten Kinder, die vor der 24. SSW geboren werden, als Totgeburten. Letzten Endes hat die Bezeichnung "stille Geburt" das gleiche Ziel wie der Begriff des Sternenkindes: Anstatt zu betonen, dass das Kind nicht lebensfähig ist, legen diese Bezeichnungen den Fokus auf den Aspekt des Abschieds.
Was ist der Unterschied zwischen Sternenkind und Regenbogenkind?
Der Regenbogen folgt auf einen Sturm – und ein Regenbogenkind ist das Kind, das geboren wird, nachdem die Eltern einen schweren Verlust erlitten haben. Ein Regenbogenkind ist also das erste Kind, das nach dem Sternenkind gesund zur Welt kommt.
Wann wird ein Sternenkind beerdigt?
Ab wann ein Sternenkind nach österreichischem Gesetz beerdigt werden muss, hängt, anders als die Bezeichnung "Sternenkinder", rein von medizinischen Faktoren ab. In Österreich unterliegen Sternenkinder der Bestattungspflicht, wenn sie
- lebend geboren wurden und kurz nach der Geburt versterben.
- tot und mit einem Gewicht von mindestens 500 Gramm geboren wurden.
Sternenkinder, die tot geboren wurden oder kurz nach der Geburt verstorben sind, haben in Österreich außerdem das Recht auf Namensgebung. Seit 2014 dürfen Eltern auch Sternenkinder unter einem Geburtsgewicht von 500 Gramm (medizinisch als Fehlgeburten bezeichnet) ins Namensregister eintragen lassen.
Bezüglich der Bestattungspflicht gelten für Sternenkinder unter 500 Gramm unterschiedliche Regelungen: In Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark und in Vorarlberg müssen diese Sternenkinder ordnungsgemäß bestattet werden. In Kärnten, im Burgenland und in Tirol besteht für fehlgeborene Kinder ein Bestattungsrecht. Die Eltern können also selbst entscheiden, ob Sie eine Bestattung beauftragen oder nicht.
Wie wird ein Sternenkind beerdigt?
Als Eltern können Sie Ihr Sternenkind immer beisetzen lassen. Dies gilt auch für Sternenkinder unter 500 Gramm Geburtsgewicht, für die in manchen österreichischen Bundesländern keine Bestattungspflicht besteht.
Auf welche Weise Sie Ihr Sternenkind beerdigen lassen, bleibt Ihnen überlassen – ebenso wie die Wahl des Bestatters. Sternenkinder können in einem Kindergrab, einem Familiengrab oder in einem Sammelgrab bestattet werden. Bezüglich der Bestattungsart stehen Ihnen alle in Österreich möglichen Beisetzungsformen zur Verfügung: von der klassischen Erdbestattung über die Feuerbestattung bis hin zu diversen Naturbestattungsarten oder einer Edelsteinbestattung.
Was passiert mit Sternenkindern im Krankenhaus?
Sternenkinder unter 500 Gramm Geburtsgewicht, für die nach österreichischem Gesetz keine Bestattungspflicht besteht und deren Eltern sich dafür entscheiden, sie nicht selbst beisetzen zu lassen, werden im Auftrag der jeweiligen Klinik kremiert und beigesetzt. Normalerweise finden mehrmals jährlich entsprechende Beisetzungen in Gemeinschaftsgräbern statt. Für die Eltern entstehen dadurch in der Regel keine Kosten.
Wie läuft eine stille Geburt ab?
Zwar gibt es Sternenkinder, die lebend zur Welt kommen und kurz nach der Geburt überraschend versterben. Aber in vielen Fällen kommen Sternenkinder als stille Geburten zur Welt. Das bedeutet, dass das Kind entweder schon im Mutterleib verstorben ist, dass die Schwangerschaft aus medizinischen Gründen terminiert werden muss, oder dass sicher feststeht, dass das Kind während oder kurz nach der Geburt sterben wird.
In den meisten dieser Fälle muss die Geburt künstlich eingeleitet werden. Dies ist ab der 16. SSW möglich und geschieht durch Medikamentengabe vor Ort (z.B. im Spital). Die Geburt findet in der Regel vaginal und unter Gabe starker Schmerzmittel statt, sodass die stille Geburt körperlich weitgehend schmerzfrei verläuft. Es ist in allen Spitälern möglich, das Kind segnen oder nottaufen zu lassen, sollten Sie dies wünschen.
Das frühverstorbene Kind verbleibt, nachdem die Eltern Zeit hatten, sich von ihm zu verabschieden, normalerweise im Krankenhaus. Von dort wird es dann von dem durch die Eltern beauftragen Bestattungsunternehmen abgeholt. Besteht keine Bestattungspflicht und möchten die Eltern es nicht selbst beisetzen lassen, wird das Kind kremiert und in einem Gemeinschaftsurnengrab mit anderen frühverstorbenen Kindern beigesetzt.
Mutterschutz und Wochengeld nach der stillen Geburt
Für die Mutter, die ohne ihr Kind aus dem Krankenhaus zurückkehrt, ist es grausame Ironie, aber trotzdem haben Frauen, die ein Sternenkind zur Welt gebracht haben, natürlich Anspruch auf Mutterschutz und Wochengeld. Dies gilt allerdings nur, wenn aus der ärztlichen Bestätigung hervorgeht, dass die Kriterien der Totgeburt erfüllt waren bzw. wenn das Kind lebend zur Welt kam und kurz nach der Geburt verstorben ist.
Nach österreichischem Gesetz dürfen Arbeitnehmerinnen für einen Zeitraum von acht Wochen nach der Entbindung nicht beschäftigt werden (Mutterschutz). Mehr Informationen zum Thema Mutterschutz nach stiller Geburt finden Sie auf den diesen Seiten des Bundesministeriums.
Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden, haben keinen Anspruch auf Mutterschutz. Allerdings wird seit dem 1. September 2024 sog. Hebammenbeistand gewährt, sofern die Fehlgeburt nach Vollendung der 18. SSW eingetreten ist. Für Frauen, die eine Fehlgeburt erlitten haben, besteht selbstverständlich die Möglichkeit, sich für die Zeit der körperlichen Gesundung in den Krankenstand zu begeben.
Abschied nehmen vom Sternenkind
Wichtig ist, dass die Mutter des Sternenkindes durch ihren Partner/ihre Partnerin, ihre Eltern oder enge Freunde unterstützt wird. Vielen Paaren hilft es, ihr frühverstorbenes Kind nach der Geburt einige Zeit in den Armen zu halten, es zu begrüßen – und sich von ihm zu verabschieden. Dieses Abschied nehmen ist ein schmerzhafter, aber notwendiger Prozess. Vielen betroffenen Eltern hilft es, selbst kleine Erinnerungsstücke anzufertigen, z.B. einen Fuß- oder Handabdruck zu nehmen und/oder eine Haarlocke zu behalten.
Viele Eltern lassen auch Gedenkschmuck, zum Beispiel eine Kette mit einem Fingerabdruck des Kindes, oder andere Erinnerungsstücke anfertigen. Was im Moment des Abschieds extrem scherzhaft ist, kann im Trauerprozess heilend sein: Oft sind verwaiste Eltern froh, wenn sie ihr Kind, wenn auch nur symbolisch, weiterhin bei sich tragen können.
Die Stunden nach der Geburt eines Sternenkindes sind auch der richtige Moment, um ältere Geschwister Abschied nehmen zu lassen und ihnen die Situation zu erklären. Falls Sie zu diesem Thema mehr Informationen benötigen, möchten wir Ihnen unsere Ratgeber-Artikel Kindern den Tod erklären und Sollten Kinder bei einem Begräbnis dabei sein? ans Herz legen.
Darf man Fotos von verstorbenen Kindern machen?
Selbstverständlich dürfen Eltern ihr Sternenkind fotografieren bzw. es fotografieren lassen. In vielen Fällen sind Sternenkinderfotos sogar ein wichtiger Teil des späteren Heilungsprozesses, und das aus einem einfachen Grund: Direkt nach der Geburt fällt es vielen Sterneneltern schwer, ihr Kind anzusehen oder zu berühren. In späteren Stadien des Trauerprozesses kommt dann aber oft das Bedürfnis, Bilder ihres Kindes zu betrachten.
Die 2013 ins Leben gerufene Organisation Dein Sternenkind hat es sich zum Auftrag gemacht, Eltern in dieser besonders schwierigen Situation bestmöglich zu unterstützen und ihnen den Wunsch nach pietätvollen Fotografien von ihren Kindern zu erfüllen. Über 600 Fotografen in Österreich und Deutschland stellen ihre Dienste auf der Wesite kostenlos zur Verfügung und werden vom Verein zentral bei dieser Tätigkeit unterstütz und koordiniert.
Betroffene Eltern können über ein Kontaktformular auf der Website des Vereins eine Fotografin oder einen Fotografen beantragen. Die direkte Ansprechpartnerin für Österreich ist Simone Strobl.
Hilfsangebote für verwaiste Eltern
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Hilfsangebote, die bereits vor der Geburt und natürlich vor allem nach der Geburt von Sternenkindeltern in Anspruch genommen werden können. Für die ersten Tage nach der Entbindung ist eine ambulante Betreuung essentiell. Diese wird in der Regel von Hebammen übernommen, die zu Ihnen nach Hause kommen.
Bei einem totgeborenen Kind oder bei Eintritt des Todes kurz nach der Geburt wird eine gewisse Anzahl dieser Hausbesuche vom Sozialversicherungsträger übernommen. Im Falle einer Fehlgeburt besteht leider kein Anspruch auf eine Übernahme der Kosten. Hebammen können Sie normalerweise über Broschüren, die in jedem Krankenhaus ausliegen, oder auch unter hebammen.at kontaktieren.
Verein Pusteblume
Gemeinnützige Vereine wie der Verein Pusteblume fertigen gemeinsam mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern spezielle Kleidung für Sternenkinder an. Neben Einschlagdecken, Stramplern und Hauben bietet der Verein auch Stofftiere, Erinnerungssäckchen und sogenannte Engelskinder (kleine Stoffengel) als Andenken an. Interessierte Sternenmamas bzw. Sternenpapas oder auch Spitäler können diese kostenlos über ein Kontaktformular anfordern.
Sprüche und Bücher zum Thema Sternenkinder
Auch Worte sind ein nicht zu unterschätzendes Mittel zur Trostspende in schweren Zeiten. Das Internet bietet die Möglichkeit, sehr einfach Sprüche, Gedichte und Texte zu finden, welche Sterneneltern in einer solchen schweren Zeit helfen können, mit ihrer Trauer umzugehen. Sehr bekannte Bücher zum Thema Sternenkinder und Verlust sind zum Beispiel “Gute Hoffnung, jähes Ende” von Hannah Lothrop oder “Trauern hat seine Zeit” von Michaela Nijs.
Trauergruppen für verwaiste Eltern
Eine weitere Möglichkeit, mit dem schmerzvollen Verlust umzugehen, bieten Trauerseminare und eine Trauerbegleitung. Bei Trauerseminaren geht es darum, seine Gefühle in Worte zu fassen, um das verstorbene Kind als positive Erinnerung im Gedächtnis zu behalten.
Trauerbegleitungen finden meist in Gruppen unter Anleitung psychologischer Fachkräfte statt. Es gibt aber die Möglichkeit, sich in Einzelsitzungen begleiten zu lassen. Typische Elemente in der Trauerbegleitung sind zum Beispiel Imaginationsreisen, Tänze, symbolische Handlungen und Ritualen. Das Ziel ist es, die lebenshindernde Trauer in eine lebensfördernde Trauer umzuwandeln.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen zu unterschiedlichen Trauer- und Selbsthilfegruppen in den einzelnen Bundesländern: Wien, Niederösterreich, Tirol, Burgenland, Salzburg
Was kostet die Bestattung eines Sternenkindes?
Die Kosten für die Bestattung eines Sternenkindes tragen die Eltern. Viele Bestatter, darunter auch Benu – Bestattung und Vorsorge, führen die Beisetzung von Sternenkindern zum geringstmöglichen Preis durch, um die trauernden Eltern nicht noch zusätzlich zu belasten. Viele Bestattungswälder, unter anderem der Klosterwald, bieten den Baumplatz für Kinder sogar kostenlos an. Es sind dann lediglich die Kosten der Beisetzung zu bezahlen.
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