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Per WhatsApp kondolieren: Darf man das?

Severin Schulz

VERFASST VON

Severin Schulz

2024-05-23

Lesezeit: 4 Minuten

Via Whatsapp kondolieren: Darf man das? Darf man jemandem per Messenger sein Beileid ausdrücken? Benu – Bestattung und Vorsorge erörtert diese und andere Fragen bezüglich der Beileidsbekundung, stellt die Vor- und Nachteile einander gegenüber und verrät Ihnen, was Sie unbedingt beachten sollten, falls Sie sich dafür entscheiden, einem Hinterbliebenen auf digitalem Wege Ihr Beileid zu bekunden.

Inhaltsverzeichnis

Beileid aussprechen per Whatsapp – darf man das?

Die Beileidsbekundung oder Kondolenz erfüllt im Wesentlichen zwei Funktionen: Zum einen drücken Sie Ihre Anteilnahme am Verlust eines geliebten Menschen als Zeichen der Wertschätzung der verstorbenen Person gegenüber aus. Gleichzeitig ist die Kondolenz aber auch eine Botschaft an die Hinterbliebenen: 

Du bist nicht allein. Ich trauere mit dir. 

Das Beileidsschreiben in Form eines persönlichen Briefes oder einer Karte mit einem schönen Trauerspruch spendet nicht nur den Angehörigen der verstorbenen Person Trost, sondern kann auch Ihnen selbst bei der Bewältigung der Trauer helfen. In den letzten Jahren hat sich allerdings sowohl die Trauerarbeit als auch der Brauch der Kondolenz immer mehr in den Online-Bereich verlagert. Dies wirft die Frage auf: 

Ist es angemessen, via Messenger, SMS, Emails oder Whatsapp sein Beileid auszusprechen? 

Wir finden: ja. Aber es gilt, dabei gewisse Regeln zu beachten.

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Warum immer mehr Menschen online kondolieren

Es gibt viele Gründe dafür, warum wir heute zunehmend online trauern. Einer der wichtigsten (und offensichtlichsten) ist aber, dass seit mindestens zehn Jahren JEDER wichtige Lebensbereich auch online gelebt wird. Das "auch" an dieser Stelle ist wichtig: Denn nur, weil wir online trauern, heißt das nicht, dass wir nicht auch "offline" trauern oder dass wir weniger Anteil nehmen sind. Die Möglichkeit, sich im Internet über die eigene Trauer auszutauschen, online zu kondolieren oder die Hinterbliebenen via Email wissen zu lassen, dass man an sie denkt, macht diese naturgemäß schwierigen Aufgaben allerdings etwas leichter. 

Zwar empfinden viele Menschen die Beileidsbekundung von Angesicht zu Angesicht, zum Beispiel im Rahmen der Beisetzung, nach wie vor als "wertvoller". Letzten Endes geht es beim Kondolieren aber darum, sein Beileid überhaupt auszudrücken. Und wem dies online leichter fällt, sollte sich von Konventionen oder Erwartungshaltungen nicht vom Kondolieren via Whatsapp abhalten lassen.

Hinzu kommt, das das Internet Möglichkeiten der Trauerbewältigung bietet, die jenseits des World Wide Web schlichtweg nicht gegeben sind. So bieten Online-Kondolenzbücher Trauernden rund um die Welt die Möglichkeit, ihre Gedanken niederzuschreiben, liebevolle Worte zu hinterlassen und sich innerhalb einer Trauergemeinschaft gesehen und aufgefangen zu fühlen.

Dies ist zum Beispiel sehr wichtig für Angehörige, die weit vom Beisetzungsort entfernt wohnen: Sie erhalten so die Möglichkeit, Teil der Trauergemeinschaft zu sein, auch wenn sie möglicherweise nicht vor Ort sein können.

Hinzu kommt, dass viele Menschen Angst davor haben, die Trauerfamilie zu stören. Dies gilt insbesondere in der Zeit direkt nach dem Todesfall, die Trauerfamilie nicht stören. Eine virtuelle Trauerbekundung kann hier eine echte Alternative sein. 

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Online kondolieren mit Benu

Auch wir von Benu – Bestattung und Vorsorge sind diesem Trend gefolgt und haben ein Traueranzeigen-Portal geschaffen, auf dem Hinterbliebene ein digitales Kondolenzbuch einrichten und frei nach ihren Wünschen gestalten können. Sie können Fotos hochladen, etwas über das Leben der verstorbenen Person schreiben und die Seite in den Sozialen Medien teilen, um auch anderen Menschen aus dem Leben des/der Verstorbenen die Möglichkeit zur Kondolation zu geben. 

Das Online-Kondolenzbuch von Benu ist eine kostenlose Leistung, die wir allen Hinterbliebenen anbieten. Eine durch Benu erfolgte Bestattung ist dafür nicht erforderlich. Erstellen Sie sich einfach ein Konto unter "Mein Benu" (oben rechts auf unserem Traueranzeigen-Portal) und gestalten Sie die Traueranzeige nach Ihren Wünschen.

Kondolieren per WhatsApp? Ja. Aber ...

Ganz gleich, ob Email, Whatsapp, SMS oder Messenger: Die Beileidsbekundung, die nicht von Angesicht zu Angesicht, sondern über ein (internetfähiges) Medium erfolgt, ist grundsätzlich in Ordnung. Den allermeisten Hinterbliebenen ist nämlich in erster Linie wichtig, DASS kondoliert und Beileid gewünscht wird. In welcher Form dies geschieht, ist für viele zweitrangig. Es gibt jedoch einige (Anstands)regeln, die Sie bei dieser Form der Kondolenz beachten sollten.

Freunden per Whatsapp kondolieren?

Man liest oft, dass man auf dem gleichen Wege kondolieren sollte, auf dem man auch von dem Todesfall erfahren hat. Ein Beispiel: Sie erfahren auf Facebook davon, dass ein Bekannter verstorben ist. In einem solchen Fall ist es angemessen, Ihr Beileid auch via Facebook auszusprechen. Trotzdem greift diese "Regel" nicht immer: Nehmen wir z.B. an, ein sehr enger Freund informiert Sie per Whatsapp über den Tod seiner Mutter. 

Kommunizieren Sie mit diesem Freund grundsätzlich nur via Text, kann es in Ordnung sein, ihm auch per Whatsapp zu kondolieren. Möglicherweise hat er Sie aber auch nur auf diesem Wege kontaktiert, weil ihm für alles andere die Kraft oder die Zeit fehlt. Und möglicherweise würde er sich trotzdem sehr über einen Anruf oder gar einen Besuch freuen.

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Der älteren Generation Beileid aussprechen

Unter den jüngeren Generationen oder "Millennials" ist es ganz normal, über WhatsApp und andere Messenger sein Beileid auszudrücken. Schreibt eine Anfang 20-Jährige ihrer Freundin, dass ihre Oma verstorben ist, wird eine Whatsapp-Nachricht à la "Tut mir total leid wegen deiner Oma - ich denk' an dich!" im Zweifelsfall richtig aufgefasst und verstanden. Handelt es sich bei den Hinterbliebenen jedoch um ältere Personen, kann die nicht persönlich ausgesprochene Beileidsbekundung schnell taktlos wirken.

Hinzu kommt, dass die Generation 70+ oft nicht sehr vertraut mit den digitalen Kanälen ist. Es kann also passieren, dass Ihre digitale Kondolenz ungelesen und ungesehen bleibt: eine Situation, in die Sie lieber nicht geraten sollten.

Erst online kondolieren, dann offline

Die erste digitale Resonanz ist jedoch nur dann angebracht, wenn sie mit einem handschriftlichen Kondolenzbrief, einem Telefonat oder einem Besuch verknüpft ist. Chat­-Nachrichten ersetzen in der Regel nicht die verbindliche Anteilnahme. Zusätzlich kommt hinzu: Die meisten Trauernden verspüren es womöglich als unpersönlich und lästig, da sie oft auf hunderte kurze „R.I.P“- oder „Mein Beileid“- Kommentare antworten müssen.

Wenn Sie mit der trauernden Person sehr vertraut sind und regelmäßig mit ihr über das Smartphone Nachrichten austauschen, so ist das ein guter Weg, Betroffenheit unmittelbar mitzuteilen. Vergessen aber trotzdem nicht, dass der persönliche Weg bei engen Freunden und Verwandten IMMER der bessere Weg ist.

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Beileid aussprechen via Email

Auch hier verhält es sich ähnlich wie beim kondolieren per Telefon, SMS oder WhatsApp. Wenn man mit dem Empfänger oder der Empfängerin regelmäßig E-Mails austauscht, so kann man ihm oder ihr auf diesem digitalen Weg kurzfristig sein Mitgefühl ausdrücken. Diese unpersönliche Art bietet sich nicht an, wenn Sie die betroffene Person regelmäßig sehen und viel im persönlichen Austausch stehen. 

Verfügen Sie aber beispielsweise nicht über die private Adresse der bzw. des Trauernden und wohnen auch nicht in der Nähe, bietet sich die Kondolenz per Mail durchaus an.

Quellen

Serafinum.de: Beileidsbekundungen („Mein herzliches Beileid“) aufrichtig schreiben & aussprechen (Link)

Familie.de: Liebevolle Trauersprüche für Whatsapp (Link)

November.de: Einfühlsame Beileidsbekundungen formulieren (Link)

Begräbniskosten-versicherung

... weil der Tod für Angehörige schon belastend genug ist.