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Beileidsschreiben – passende Worte finden für die Beileidsbekundung

Severin Schulz

VERFASST VON

Severin Schulz

2024-02-08

Lesezeit: 5 Minuten

Das Beileidsschreiben ist und bleibt die eleganteste, pietätvollste Form der Anteilnahme. Viele Menschen wählen die schriftliche Beileidsbekundung, weil ihnen von Angesicht zu Angesicht die Worte fehlen. Andere nutzen das Kondolenzschreiben im Rahmen ihres eigenen Trauerprozesses. Trotzdem fällt es vielen Menschen schwer, beim Beileid Schreiben passende Worte zu finden. 

Wir von Benu – Bestattung und Vorsorge zeigen Ihnen anhand von Textbeispielen und Vorlagen, wie Sie im Todesfall die richtigen Worte finden und Ihre Anteilnahme ausdrücken können, ohne aufdringlich zu wirken oder die Trauernden in eine unangenehme Situation zu bringen.

Inhaltsverzeichnis

Beileidsschreiben – was ist das?

Oft ist friedliche, liebende Stille größer als alle Worte. Viele Angehörige freuen sich dennoch über ein paar persönliche Worte der Anteilnahme, die zeigen, welche Gefühle und Erinnerungen man mit dem oder der Verstorbenen verbunden hat. Unter einem Beidleidsschreiben, oft auch als Kondolenzschreiben bezeichnet, verstehen wir die schriftliche Form der Beileidsbekundung sowie der Anteilnahme am Tod einer Person. Das Wort "Beileid" selbst wird häufig synonym mit Kondolenz verwendet.

Vielen fällt es schwer, persönlich Trauer auszudrücken. In diesem Fall ist die schriftliche Beileidsbekundung ideal. Sie muss nicht sofort erfolgen, kann in aller Stille formuliert werden, und erlaubt es dem Absender bzw. der Absenderin, seine oder ihre Gedanken zu sammeln und zu Papier zu bringen. Dieses ist geduldig – ein großer Vorteil gegenüber einer oft am Grab oder Friedhof in aller Eile und vor aller Augen hervorgestammelten Beileidsbekundung wie das so oft verwendete „mein herzliches Beileid“.

"Es ist nie der richtige Zeitpunkt. Es ist nie der richtige Tag. Es ist nie alles gesagt. Es ist immer zu früh. Und doch sind da Erinnerungen, Gedanken, Gefühle, schöne Stunden – einfach Momente, die einzigartig und unvergessen bleiben. Diese Momente gilt es festzuhalten, einzufangen und im Herzen zu bewahren."

(Verfasser unbekannt)

Der richtige Zeitpunkt für ein Kondolenzschreiben

Beileidsbekundungen, die die Familie zeitnah erreichen, geben den Hinterbliebenen das Gefühl, nicht allein mit ihrer Trauer zu sein, sondern Menschen an ihrer Seite zu wissen, die Beistand leisten.

Wenn Sie von dem Todesfall erfahren haben, sollten Sie sich ans Verfassen des Beileidsschreibens machen – denn für viele Angehörige kann es schmerzhaft sein, den Großteil aller Beileidsbekundungen erst in der Zeit nach der Beerdigung zu erhalten. Werden die Betroffenen doch durch jedes Schreiben erneut an den Verlust erinnert.

Deshalb ist es in einem Trauerfall empfehlenswert, die Trauerkarte lieber etwas zu früh als zu spät zu verfassen. Was aber nicht bedeutet, dass Sie übereilt handeln sollten. Denn die diesbezügliche Wortwahl sollte ganz genau durchdacht sein.

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Was schreibt man am besten auf eine Beileidskarte?

Natürlich ist beim Verfassen einer Beileidsbekundung Fingerspitzengefühl gefragt. Trotzdem sollten Sie das Beileidsschreiben nicht zerdenken: Finden Sie einfache, ehrliche Worte, die Ihre Anteilnahme ausdrücken. 

Hatten Sie ein persönliches Verhältnis zu der verstorbenen Person, so können Sie Ihre eigenen Gedanken und Erinnerungen für die Familie des Verstorbenen bzw. der Verstorbenen schriftlich festhalten: Wer war die verstorbene Person? Was hat sie in den Herzen der Hinterbliebenen hinterlassen? Welche Erinnerungen verbinden Sie mit ihr?

Beileidsschreiben für Bekannte gehen oft schwieriger von der Hand, weil die persönliche Verbindung fehlt. In solchen Fällen ist es absolut legitim, die Beileidsbekundung kurz zu halten und zum Beispiel mit pietätvollen Trauersprüchen oder Zitaten zu arbeiten. Suchen Sie nicht nach wilden Metaphern oder sperrigen Satzkonstruktionen: Wichtig ist, dass die gewählten Worte von Herzen kommen und ehrlich gemeint sind. Das ist in der Regel alles, was Hinterbliebene erwarten.

Für eine Trauerkarte ist edles, schlichtes Briefpapier am besten geeignet. Selbstverständlich können Sie Kondolenzkarten auch online oder im freien Handel erwerben. Da das Beileid Schreiben eine sehr persönliche Angelegenheit ist, sollten Sie die Trauerkarte per Hand verfassen. Ziehen Sie es vor, den Text am Computer zu verfassen, sollten Sie zumindest die Anrede und Schlussformel handschriftlich nachtragen.

Beileidsschreiben für Verwandte

Für Beileidsschreiben an Verwandte oder Freunde gelten andere Regeln als für formale Beileidsbekundungen: Bei Todesfällen im Familien- oder Freundeskreis gilt es, nicht nur passende, sondern persönliche Worte zu finden! Je näher Sie dem verstorbenen Menschen und dessen Familie standen, desto offener können (und sollten) Sie Ihre Trauer über diesen Verlust auch zum Ausdruck bringen.

Eine Beileidsbekundung wirkt umso glaubwürdiger, je tröstender und direkter die Wortwahl ausfällt. Es ist sinnvoll, eigenen Gedanken oder Gefühlen einfach freien Lauf zu lassen und Worte zu verfassen, die von Herzen kommen. Ein Beileidsschreiben für Verwandte bzw. ein Kondolenzbrief für enge Freunde sollte liebevoll an die bzw. den Verstorbenen erinnern. Gerne können Sie eigene Emotionen, Gedanken und Gefühle mit einbringen:

"Ich kann es noch gar nicht fassen. Es ist, als habe das Leben eine falsche Abzweigung genommen." 
"Ich bin tief erschüttert, denn mit niemandem war ich so vertraut wie mit deiner Mama. Wir sind aufgewachsen wie Geschwister. Ich teile deinen Schmerz und deine Trauer. Mir ist, als würde ich einen Teil von mir selbst verlieren."

Gerne können Sie auch Charaktereigenschaften herausstreichen, die den geliebten Menschen so besonders gemacht haben und Sie vielleicht sogar selbst in Ihrem Werdegang beeinflusst haben. Beziehen Sie sich auch auf Momente, die Ihnen besonders positiv im Gedächtnis geblieben sind. Solche persönlichen Erfahrungen wirken nicht nur authentisch, sie können den Hinterbliebenen trotz der Trauer ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Textbeispiele für persönliche Kondolenzgrüße

  • Du bist in dieser schweren Zeit nicht allein.
  • Ich möchte dir/euch hiermit mein aufrichtig empfundenes Beileid aussprechen.
  • Ich teile deine/eure Trauer.
  • Ich teile deinen/euren Schmerz.
  • In diesen schmerzvollen Stunden sind wir in Gedanken bei Dir/Euch.
  • Mein allerherzlichstes Beileid und mein tiefstes Mitgefühl gelten dir und deiner Familie.
  • Tief berührt/bewegt möchte ich dir/euch mein Mitgefühl aussprechen.
  • Wir bedauern deinen/euren Verlust zutiefst und sprechen dir/euch unsere aufrichtige Anteilnahme aus.
  • Wir sind dir und deiner Familie in dieser schweren Zeit verbunden.
  • Wir/ich umarme dich/euch.
  • Fühle dich umarmt.
  • Wir/ich halte/n deine/eure Hand.
  • Wir denken an euch und trauern mit euch.
  • Du trauerst nicht allein.
  • Es ist so schwer, Worte für das zu finden, was unbegreiflich erscheint. Dennoch möchte ich dir/euch mein herzliches Beileid aussprechen.
  • Friedliche und liebende Stille waren schon immer größer als alle Worte. Meine Gedanken sind bei dir/euch.
  • Worte können den Verlust, den du/ihr erlitten hast/habt, nicht ungeschehen machen. Aber sie mögen dir/euch in dieser schweren Zeit ein Trost sein.
  • Ich war deine/r XY so nahe. So oft wollte ich in letzter Zeit anrufen, ihn/sie besuchen. Hätte ich es bloß getan! Wer hätte geahnt, dass unser Treffen am ... das letzte war. So viel hätte noch gesagt werden sollen. XY hat eine Leere hinterlassen, die sprachlos macht.
  • Wenn ich etwas für dich/euch tun kann, lass es mich gerne wissen.
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Beileidsschreiben für Bekannte

Todesfälle im Bekanntenkreis sind in Sachen Beileidsschreiben oft eine Herausforderung: Auf der einen Seite bestand möglicherweise kein Naheverhältnis, auf der anderen Seite haben Sie aber das Bedürfnis, Ihre Anteilnahme auszudrücken. Ereignet sich der Todesfall im beruflichen Umfeld, besteht häufig die Schwierigkeit, dass die kondolierende Person die verstorbene Person (etwa den Ehepartner einer Kollegin) gar nicht gekannt hat: Was also soll im Beileidsschreiben stehen? 

Sind Sie unsicher, ob Sie Ihr Kondolenzschreiben eher formell halten oder persönliche Worte finden sollten, können Sie zum Beispiel die Parte als Anhaltspunkt zur Hand nehmen: 

Ist die Parte sehr förmlich gehalten ist, können Sie Ihr Kondolenzschreiben ebenso förmlich gestalten. Fällt die Parte hingegen eher leger aus, können Sie Ihr Beileidschreiben auch persönlicher formulieren.

Aus den nachstehenden Beispielen können Sie gerne wählen oder auch verschiedene davon miteinander kombinieren, um die richtigen Worte für Beileidsschreiben für Bekannte zu finden.

Textbeispiele für förmliche Kondolenzgrüße

  • Für den Tod Ihrer/Ihres … möchte ich Ihnen mein tiefempfundenes Beileid aussprechen.
  • Ich möchte Ihnen hiermit mein aufrichtiges Mitgefühl und tiefe Anteilnahme übermitteln. Meine Gedanken sind bei Ihnen und Ihrer Familie.
  • Ich spreche Ihnen meine herzliche Anteilnahme aus.
  • In Trauer fühlen wir uns mit Ihnen verbunden.
  • Unser Mitgefühl gehört Ihnen und Ihrer Familie.
  • Wir trauern mit Ihnen und Ihrer Familie.
  • Wir trauern über Ihren Verlust.
  • Zum Tod Ihrer/Ihres … sprechen wir Ihnen unser tiefes Mitgefühl aus.

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Beileid schreiben kurz

Beileidsschreiben dürfen gerne etwas länger sein – wenn Sie entsprechend viel zu sagen haben. Sie sollten aber nicht versuchen, das Ganze künstlich in die Länge zu ziehen. Auch kurze schriftliche Beileidbekundungen können den Hinterbliebenen Trost spenden. 

Und vergessen Sie bitte nicht: Die Form Ihres Beileidsschreibens ist nicht halb so wichtig wie die Tatsache, dass Sie Ihr Beileid bekunden und Anteilnahme am Tod der verstorbenen Person zeigen.

Vorlagen für kurze Beileidsschreiben

Liebe:r XY,

ich bin tief berührt und möchte dir hiermit versichern, dass du in deiner Trauer nicht allein bist, und dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen.Viele Menschen werden die Erinnerungen an XYZ für immer in ihren Herzen tragen und ihn/sie dadurch stets in Ehren halten. In innigem Mitgefühl und tiefer Trauer,

Dein:e XY

Mein:e liebe:r XY,

Es erschüttert und schmerzt zutiefst, einen so wunderbaren Menschen und einzigartige:n Freund:in zu verlieren. Ich trauere und fühle von ganzem Herzen mit dir. Ich werde für dich und deine Familie in dieser Zeit da sein. Wann auch immer ihr Hilfe benötigt, könnt ihr auf mich zählen. Fühlt euch/ fühl dich umarmt,

Dein:e XY

Liebe:r XY,

Nichts wird dich in diesem Moment trösten können, dein/euer Verlust ist unbegreiflich groß. Unsere/Meine Anteilnahme und unser/mein tiefes Mitgefühl sollen dir/euch das Gefühl geben, dass du/ihr in dieser Zeit nicht allein bist/seid. Ich trauere mit dir/euch,

XY

Mein:e liebe:r XY,

XYZ war so ein wunderbarer Mensch und weit mehr als nur ein:e Freund:in. Er/Sie war Vorbild und Wegbegleiter:in, Mutmacher:in und Zuhörer:in, Inspiration und starke Schulter in schweren Stunden. Ich werde ihn/sie nie vergessen.

Sei umarmt, XY

Liebe:r XY,

Worte vermögen nicht auszudrücken, welchen Verlust ihr/du durch den Abschied von eure:r lieben XYZ erlitten habt. Was bleibt, sind Erinnerungen und die Wärme, die XYZ in den Herzen hinterlassen hat. Inmitten der Trauer halte ich still eure Hand und schicke euch all die Liebe und guten Gedanken.

Dein:e XY

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Was in einem Kondolenzschreiben nichts zu suchen hat

Das Kondolenzschreiben sollte immer ein Ausdruck aufrichtiger Anteilnahme sein. Negative Formulieren, Beleidigungen, Herabwürdigungen und ähnliches haben in einem Beileidsschreiben also nichts zu suchen. Grundsätzlich gilt: De mortuis nil nisi bene = Über Verstorbene soll nur Gutes geredet werden. 

Das heißt natürlich nicht, dass Sie sich positive Erinnerungen ausdenken oder sich Komplimente aus den Fingern saugen sollen: Wenn Sie nichts Gutes zu sagen haben, dann halten Sie sich möglichst kurz und drücken Sie lediglich Ihr Beileid aus. Formulierungen, die nicht in ein Beileidsschreiben gehören, sind zum Beispiel:

  • Floskeln, Übertreibungen und leere Worthülsen wie etwa „das wird schon wieder“, „kommt Zeit, kommt Rat“, „die Zeit heilt alle Wunden“, „ich weiß wie du dich fühlst“, „das wird schon wieder“, „du bist so stark, du schaffst das schon“: Formulierungen wie diese reden die Trauer klein.
  • Aussagen wie  „melde dich wenn du was brauchst“ – viele Trauernde haben hierzu nicht die Kraft. Bieten Sie von sich aus Hilfe an.
  • Wertungen wie „jetzt seid ihr/bist du entlastet“, „er/sie musste lange genug leiden“, „jetzt ist er/sie gut aufgehoben“ – man kann in eine:n Verstorbenen nicht mehr hineinblicken bzw. keine Fragen stellen, deswegen stehen solche subjektiven Einschätzungen nicht zur Diskussion. Für die Angehörigen ist es, auch im Zweifelsfall, immer ein schmerzlicher Verlust.
  • Wer in dem Schreiben Worte wie „schrecklich“, „qualvoll“ oder „unerträglich“ verwendet, stärkt das schmerzhafte Gefühl der Hinterbliebenen.
  • Tipps zum Umgang mit der Trauer sind im Kondolenzschreiben ebenfalls fehl am Platze.
Quellen

Bestatter.de: Beileidsschreiben: Mit persönlichen Worten Beileid bekunden und Anteilnahme ausdrücken (Link)

 

Begräbniskosten-versicherung

... weil der Tod für Angehörige schon belastend genug ist.