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Sikh- und indische Bestattungen in Österreich

Stefan Atz

VERFASST VON

Stefan Atz

2024-07-18

Lesezeit: 8 Minuten

Eine Sikh-Bestattung, oft auch als indische Bestattung bezeichnet, ist immer eine Feuerbestattung, die traditionell auf einem Platz im Freien stattfindet. Benu – Bestattung und Vorsorge klärt Sie in diesem Artikel über den Ablauf einer indischen Bestattung in Österreich und die damit verbundenen Kosten auf. 

Falls Sie einen akuten Trauerfall haben und ein Angebot für eine Beisetzung gemäß Vorgaben der Sikh-Glaubensgemeinschaft benötigen, rufen Sie uns bitte an oder holen Sie ein Online-Angebot ein, das Sie im Anschluss im Detail mit unseren Kolleginnen und Kollegen in der Kundenbetreuung besprechen können.

Inhaltsverzeichnis

Indische Bestattung (Sikh-Bestattung) in Österreich

Sikh-Bestattungen, auch indische Bestattungen genannt, sind in der Regel Feuerbestattungen. Das liegt daran, dass die Sikhs glauben, die Verbrennung des Körpers beschleunige den Prozess von Wiedergeburt und Seelenwanderung. Dies ist einer der Aspekte, in der die Sikh-Bestattung der hinduistischen Bestattung gleicht. 

Sikhs sind Anhänger einer im 15. Jahrhundert in Nordindien entstandenen religiösen Reformbewegung. Derzeit gibt es ca. 20 Millionen Gläubige weltweit. Der Sikh-Glaube ist der fünftgrößte nach dem Christentum, dem Islam, dem Buddhismus und dem Hinduismus. Sikhs glauben an nur einen Gott und, wie die Hindus, an die Wiedergeburt von Menschen und Tieren.

Als einer der ersten Bestatter Österreichs bietet Benu eine spezielle Bestattung an, welche, soweit in Österreich möglich, die Anforderungen einer traditionellen Sikh bzw. indischen Bestattung erfüllt. Wir organisieren alle notwendigen Dokumente und kümmern und bei Bedarf auch um eine Überführung der verstorbenen Person.

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Wir von Benu – Bestattung und Vorsorge sind 24/7 rund um die Uhr für Sie da.

Wie läuft eine indische Beerdigung im Sikh-Glauben ab?

Die Sikhs glauben an die Wiedergeburt. Und da die Seele niemals stirbt, gibt es keine Trauer über den Tod. Im Sikhismus wird die Feuerbestattung bevorzugt. Ist dies nicht möglich, kann die verstorbene Person aber auch im Rahmen einer Erdbestattung beigesetzt werden. 

Vor der Beisetzung wird die verstorbene Person von Familienmitgliedern gewaschen und eingekleidet. Wichtig ist, dass die 5 sog. Kakaar, die Glaubenssymbole der Sikh, nicht entfernt bzw. das Haar nicht geschnitten wird/werden. Die 5 Kakaar sind:

  1. kes: langes, ungeschnittenes Haar. Ein Sikh darf sich niemals die Kopf- und die Barthaare schneiden, um seine Anerkennung und Verbindung zum natürlichen Gesetz zu verdeutlichen.
  2. kangha: einen Kamm, der die Haare ansehnlich und zusammen halten soll. Er ist gleichzeitig ein Symbol der Ablehnung des asketischen Lebens
  3. kara: einen Eisenarmreif, der den Träger an seine Sterblichkeit und an die Verbundenheit mit dem Kreislauf des Lebens erinnern soll.
  4. kirpan: einen Säbel, der das Recht, Waffen zu tragen, symbolisiert und an die moralische Pflicht erinnert, Leben zu schützen.
  5. kacch oder kachera: eine über dem Knie endende Hose, die an die Notwendigkeit der sexuellen Beherrschtheit erinnern soll.

Ablauf einer Sikh-Bestattung

Beerdigungen von Sikhs können in ihrem Ablauf sehr unterschiedlich sein. Manchmal gibt es einen Gottesdienst vor der Feuerbestattung, der Einäscherung folgt dann ein weiterer Gottesdienst an der gurdwara, der Gebets- und Schulstätte der Sikhs. Manchmal gibt es nur eine Einäscherung, bei der einige Gebete gesprochen werden.

Idealerweise sollte die sterblichen Überreste eines Sikh innerhalb von 24 Stunden verbrannt werden. Die Verbrennung erfolgt traditionell auf einem Platz im Freien und wird vom jüngsten Sohn der verstorbenen Person oder einem anderen nahen Verwandten in Gang gesetzt. Wird ein Sikh in einem Krematorium verbrannt, ist es manchmal möglich, den Prozess mechanisch durch einen Angehörigen in Gang setzen zu lassen.

Nach der Einäscherung wird die Asche in der Regel in der Erde vergraben oder in einem fließenden Gewässer verstreut. Grabsteine gibt es bei den Sikh traditionell nicht. Sikhs werden bei der Teilnahme an einer Beerdigung immer ihren Kopf bedecken und es sollte Trauerkleidung in gedämpften Farben getragen werden

Sikh-Bestattung versus hinduistische Bestattung

Eine hinduistische Bestattung ist immer eine Feuerbestattung, traditionell findet sie auf einem Platz im Freien statt. Ausgenommen von einer Feuerbestattung sind Priester, Kinder und Schwangere. Sie werden erdbestattet oder einem heiligen Gewässer übergeben. Während der Körper bei der hinduistischen Bestattung vollständig verbrannt wird, sind Erdbestattungen in der Sikh-Glaubensgemeinschaft durchaus möglich.

Darüber hinaus sind Bestattungen im Hinduismus streng rituell geprägt – und dies sowohl vor als auch nach dem Tod. Bei der Bestattung eines gläubigen Sikhs steht hingegen im Vordergrund, dass die 5 Kakaar (Glaubenssymbole) nicht entfernt bzw. die Haare nicht geschnitten werden.

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Sikh- oder indische Bestattung in Wien und Österreich

Prinzipiell ist es möglich, eine traditionelle indische bzw. Sikh-Bestattung in Österreich durchzuführen. Aufgrund der lokalen gesetzlichen Gegebenheiten und Bestimmungen kann es jedoch zu leichten Abwandlungen kommen. So will die Sikh-Tradition es zum Beispiel, dass die verstorbene Person innerhalb von 24 Stunden verbrannt wird. Leider kann es in den österreichischen Krematorien zu längeren Wartezeiten kommen. 

Darüber hinaus dürfen Verbrennungen in Österreich ausschließlich in einem Krematorium stattfinden, ein Scheiterhaufen ist nicht erlaubt.

Ablauf einer indischen Bestattung in Österreich

Wir unterstützen Sie gerne dabei, eine hinduistische Bestattung auch in Österreich so originalgetreu wie gesetzlich möglich durchzuführen und zu planen. Der mögliche Ablauf sieht zum Beispiel wie folgt aus:

  • Die rituelle Leichenwaschung kann in eigenen Räumlichkeiten erfolgen.
  • Danach wird der/die Verstorbene ins Krematorium überführt.
  • Ein Verabschiedungsritual mit offener Aufbahrung ist möglich.
  • Der Verbrennungsprozess kann mechanisch (z.B. durch den Sohn des Verstorbenen) ausgelöst werden.
  • Dabei ist die Einfahrt des Sarges in den Ofen sichtbar.
  • Ca. drei Tage nach der Kremierung kann die Urne den Angehörigen übergeben werden.
  • BENU unterstützt Sie gerne bei der Überführung der Urne nach Indien.
  • Es ist aber auch möglich die Urne z.B. in der Donau beizusetzen.

Was kostet eine Sikh-Bestattung?

Die Kosten für die Basisleistungen für eine Feuerbestattung liegen in Österreich bei rund 3.000 €. Je nachdem, wie die Urne anschließend beigesetzt werden soll, kommen zusätzliche Kosten für ein Urnengrab, eine Baum- oder Donaubestattung hinzu. Weitere Kostenfaktoren sind die Art und der Umfang der Verabschiedung (z.B. mit offener Aufbahrung) sowie der Umfang der Trauerfeier.

Kostengünstige Alternative: die Urne zu Hause

Für streng gläubige Sikh, die sehr viel Wert darauf legen, in Indien beigesetzt zu werden, bietet sich die sog. Urne zu Hause an. In diesem Fall organisieren wir die Verbrennung der verstorbenen Person in einem Krematorium und übergeben die Urne anschließend an die Hinterbliebenen. Auf Wunsch organisieren wir auch gerne die Überführung der Urne nach Indien. 

In Österreich kostet die Kremation mit anschließender Urnenaufbewahrung zu Hause zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Bei Benu kostet die Urne zu Hause aktuell 2.459 €. Dieser Preis umfasst die Basis-Leistungen der Abholung, der Kremation und der Übergabe sowie Unterstützung bei allen notwendigen Formalitäten. 

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Quellen

Diepresse.com: Sikhs brauchen keinen Friedhof (Link)

Welt.de: Daran glauben die Anhänger des Sikhismus (Link)

Religionen-entdecken.de: Bestattung im Hinduismus - der Körper wird verbrannt (Link)