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Buddhistische Beerdigung in Österreich – Ablauf u. Kosten

Stefan Atz

VERFASST VON

Stefan Atz

2024-07-22

Lesezeit: 5 Minuten

Eine buddhistische Beerdigung umfasst eine Reihe von Ritualen und Zeremonien, die den Übergang des Verstorbenen in das nächste Leben begleiten und den Hinterbliebenen Trost spenden sollen. Buddhistische Bestattungen sind in der Regel Feuerbestattungen, aber auch Erdbestattung sind im Rahmen des buddhistischen Glaubens erlaubt. 

Benu – Bestattung und Vorsorge klärt Sie über den Ablauf einer buddhistischen Beerdigung in Österreich und die damit verbundenen Kosten auf. Falls Sie einen akuten Trauerfall haben und ein Angebot für eine buddhistische Beisetzung benötigen, rufen Sie uns bitte an oder holen Sie ein Online-Angebot ein.

Inhaltsverzeichnis

Buddhistische Beerdigung – Ablauf u. Kosten

Buddhistische Bestattungsriten unterscheiden sich stark nach Region und Kontext. Das liegt daran, dass es innerhalb des Buddhismus viele unterschiedliche Strömungen gibt, die wiederum alle ihre eigenen Bestattungsrituale pflegen. In vielen Fällen findet eine Feuerbestattung mit anschließender Urnenbestattung statt. Buddhistische Bestattungen können aber auch als Erdbestattungen oder als See- bzw. (in Österreich) als Donaubestattungen erfolgen.

Buddhistische Bestattungen auf einen Blick

  • Buddhisten glauben an einen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt
  • Taten, Gedanken und Absichten entscheiden, als was man im nächsten Leben geboren wird
  • Während des sogenannten Bardo (ein Zwischenzustand von 49 Tagen nach dem Tod) entscheidet sich, in welcher Form die Wiedergeburt erfolgt
  • Oberstes Ziel ist es, sich aus dem Kreislauf der Wiedergeburten zu befreien und das Nirvana als Zustand der Vollkommenheit und Erlösung zu erreichen
  • Im Buddhismus ist sowohl eine Erd- als auch eine Feuerbestattung erlaubt

Wie geht der Buddhismus mit dem Tod um?

Buddhisten glauben an einen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt. Taten, Gedanken und Absichten entscheiden, als was man im nächsten Leben geboren wird. Während des sogenannten Bardo (ein Zwischenzustand von 49 Tagen nach dem Tod) entscheidet sich, in welcher Form die Wiedergeburt erfolgt. Oberstes Ziel ist es, sich aus dem Kreislauf der Wiedergeburten zu befreien und das Nirvana als Zustand der Vollkommenheit und Erlösung zu erreichen.

Wie läuft eine buddhistische Beerdigung ab?

Ähnlich wie bei einer muslimischen Beerdigung beginnen die vorbereitenden Rituale bei der buddhistischen Bestattung bereits vor dem Eintritt des Todes. Die sterbende Person wird von einer oder mehreren Personen durch die eigentliche Sterbephase begleitet. 

Da die Buddhisten, genau wie die Sikh, an die Wiedergeburt glauben, geht es in dieser Phase vor allem darum, positive Gedanken zu fassen: Ähnlich wie bei einer hinduistischen Bestattung legen die Buddhisten sehr großen Wert darauf, die Zeit des Sterbens als Vorbereitung auf ihr nächstes Dasein zu nutzen.

Für Buddhisten ist der Sterbeprozess erst nach drei Tagen abgeschlossen. Das heißt, der Stillstand der Atmung gilt im buddhistischen Glauben noch nicht als das Ende des Lebens. Aus diesem Grund darf die Leichnam in manchen Formen des Buddhismus auch nicht berührt werden, ehe die drei Tage nicht vollendet sind.

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Wie werden die Buddhisten beerdigt?

Bei buddhistischen Beerdigungen nehmen die Angehörigen nach einem mehrtägigen Sterbeprozess, der verschiedene Rituale umfasst, im Rahmen einer Trauerfeier Abschied. Der Tag der Beisetzung und der Trauerzeremonien wird traditionell von einem Wahrsager nach astrologischen Kriterien berechnet. Der Ablauf einer buddhistischen Beerdigung kann je nach Tradition variieren, aber allgemein umfasst er folgende Schritte:

  1. Vorbereitung und Reinigung: Der Körper des Verstorbenen wird gereinigt und in weiße Tücher gewickelt.
  2. Meditation und Gebete: Die Trauerfeierlichkeiten werden häufig durch einen Gong-Schlag eingeleitet. Familie und Freunde versammeln sich, um gemeinsam zu meditieren, zu beten und religiöse Texte, sog. Sutras, zu rezitieren.
  3. Ritual der Überführung: Der Körper wird zum Bestattungsort gebracht, oft begleitet von Gesängen und Gebeten.
  4. Feuerbestattung: Am verbreitetsten ist die Feuerbestattung. Der Leichnam wird in einem Sarg oder einer Urne verbrannt, um die Seele freizugeben.
  5. Opfergaben und Gedenken: Während der Zeremonie hinterlassen Angehörige Speisen, Getränke und persönliche Gegenstände als Opfergaben.

Es gibt verschiedene buddhistische Traditionen wie den Theravada, Mahayana und Vajrayana Buddhismus, die alle leicht unterschiedliche Rituale und Praktiken bei Beerdigungen haben. 

In allen buddhistischen Traditionen bleibt jedoch das Ziel gleich: Die verstorbene Person soll mit Respekt behandelt und es soll ihr der Übergang in ihr nächstes Dasein erleichtert werden.

Traditionelle buddhistische Beisetzungen

Traditionell erfolgt die Kremation bei einer buddhistischen Beisetzung erst, nachdem die verstorbene Person für eine gewisse Zeit, oft 49 Tage lang, in einem buddhistischen Tempel aufgebahrt wurde. Auch in Thailand, wo der sog. Lankavong-Theravada-Buddhismus die Grundlage für die heutige Staatsreligion bildet, werden die Toten in der Regel eingeäschert und abhängig vom Stand der Familie unterschiedlich lange aufgebahrt. 

Wenn jemand dem geliebten Menschen seine letzte Ehre erweisen möchte, begibt er sich, nach einer Almosengabe für den Mönch, zum geschmückten Altar und wünscht der oder dem Verstorbenen für das nächste Leben alles Gute. Darüber hinaus gibt es täglich die Möglichkeit des gemeinsamen Gebets. 

Dieses wird von Mönchen geleitet. Am Tag der Verbrennung finden erneut Feierlichkeiten statt. Hierbei stehen Abschiedsfotos und ein gemeinsames Mittagessen im Fokus, bevor am Nachmittag das letzte Gebet zum Abschied vor der Verbrennung durchgeführt wird.

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Was gibt es für Trauerrituale im Buddhismus?

Die Trauerfeierlichkeiten im Rahmen einer buddhistischen Bestattung können sich in unterschiedlichen Ländern und Kontexten stark unterscheiden, Gebete und Mediationen spielen aber immer eine wichtige Rolle. Was den Umfang der Zeremonien betrifft, gibt es starke Unterschiede zwischen den einzelnen religiösen Strömungen. So fallen die Feierlichkeiten im Zen-Buddhismus beispielsweise sehr einfach aus, während in der tibetischen Strömung Riten eine sehr große Rolle spielen.

Auch die Dauer der Zeremonie unterscheidet sich im internationalen Vergleich: Während die Trauerzeremonie in buddhistisch geprägten Ländern mehrere Tage dauern kann, ist sie in den meisten europäischen Ländern aufgrund der Reglementierungen vor Ort zeitlich begrenzt. 

Traditionell ist für die Zeremonie ein buddhistischer Mönch anwesend, der auch die Weihung des Sarges durch Wasser vornimmt. Darüber hinaus wird ein Altar mit einer Buddha-Statue, Räucherstäbchen, Blumen und Opfergaben aufgebaut.

Wie lange dauert die Trauerzeit im Buddhismus?

Die Trauerzeit beträgt im Buddhismus traditionell 27 Monate an: 24 Monate reine Trauerzeit und zusätzlich jeweils ein Monat zu Ehren des Himmels, der Erde und des Menschen. In den meisten europäischen Ländern kürzen Buddhisten diese Zeit auf 49 Tage ab. Das Ende der Trauerzeit wird traditionell durch eine Zeremonie markiert.

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Buddhistische Beerdigungen in Österreich

Österreich war das erste Land in Europa, das den Buddhismus 1983 als Religion staatlich anerkannte. Heute leben schätzungsweise 20.000 bis 25.000 Buddhisten im Land.

Prinzipiell ist es möglich, eine traditionelle buddhistische Bestattung in Österreich durchzuführen. Aufgrund der lokalen gesetzlichen Gegebenheiten und Bestimmungen kann es jedoch zu leichten Abwandlungen kommen. So ist die im Buddhismus übliche lange Aufbahrungszeit zu Hause in Österreich beispielsweise nur mit einer Ausnahmegenehmigung möglich.

Hierzulande führen in der Regel entweder buddhistische Geistliche oder die Angehörigen der verstorbenen Person eine rituelle Reinigung der Grabstelle durch. Anschließend wird der Sarg oder die Urne beigesetzt. 

Buddhistische Friedhöfe in Österreich

Buddhistische Beerdigungen sind in Österreich meist sehr einfach. Der Sarg oder die Urne wird dabei in einem schmucklosen Grab auf einem buddhistischen oder einem überkonfessionellen Friedhof beerdigt.

In Österreich gibt es seit 2003 einen buddhistischen Friedhof auf dem Areal des Wiener Zentralfriedhofs. Wer ein buddhistisches Grab erwerben will, muss sich an die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft wenden. Auf dem buddhistischen Friedhof ist sowohl Erd- als auch Urnenbestattung möglich.

Zwar ist die individuelle Schmückung und Pflege des Grabes möglich, allerdings gilt es das einheitliche Erscheinungsbild zu wahren. Die Gräber am buddhistischen Friedhof auf dem Areal des Wiener Zentralfriedhofs sind mit einem Steinsockel versehen. Darauf sind das Achtfache Rad, eine Grablaterne und ein Blumenbehälter angebracht. Zur Wahrung der Einheitlichkeit ist zudem eine einheitliche Schrift vorgegeben.

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Was kostet eine buddhistische Bestattung in Österreich?

Die Kosten einer buddhistischen Bestattung in Österreich können je nach Ausführung und Bestattungsart sehr unterschiedlich sein. Bei einer Erdbestattung müssen Sie insgesamt mit Kosten ab ca. 3.000 € exklusive externe Gebühren rechnen. 

Eine Feuerbestattung inklusive Trauerfeier und einer Urnenwandnische in der buddhistischen Gruppe des Wiener Zentralfriedhofes (für 60 Jahre) kostet in Österreich ab ca. 7.000 € exklusive externe Gebühren.

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Kostengünstige Alternative: die Urne zu Hause

Für streng gläubige Sikh, die sehr viel Wert darauf legen, in Indien beigesetzt zu werden, bietet sich die sog. Urne zu Hause an. In diesem Fall organisieren wir die Verbrennung der verstorbenen Person in einem Krematorium und übergeben die Urne anschließend an die Hinterbliebenen. Auf Wunsch organisieren wir auch gerne die Überführung nach Thailand, China oder ein anderes asiatisches Land.

In Österreich kostet die Kremation mit anschließender Urnenaufbewahrung zu Hause zwischen 2.000 und 3.000 €. Bei Benu kostet die Urne zu Hause aktuell 2.459 €. Dieser Preis umfasst die Basis-Leistungen der Abholung, der Kremation und der Übergabe sowie Unterstützung bei allen notwendigen Formalitäten. 

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Quellen

Buddhismus-austria.at: Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft (Link)

Tod-und-glaube.de: Die Bestattungskultur des Buddhismus (Link)

Orf.at: Buddhismus in Österreich (Link)