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Aufbahrung: Würdevoll Abschied nehmen

Severin Schulz

VERFASST VON

Severin Schulz

2021-07-30

Lesezeit: 5 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Noch ein letztes Mal die Hand drücken, oder einfach nur vor dem Sarg stehend Lebewohl sagen - eine Aufbahrung des oder der Verstorbene:n bietet den Angehörigen vor der Beisetzung die Möglichkeit, auf eine besonders würdevolle Weise Abschied zu nehmen. Hier erfahren Sie, welche die Voraussetzungen für eine Aufbahrung sind, und welche Varianten es gibt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Aufbahrung wird der oder die Verstorbene zur Abschiednahme ausgestellt
  • Man unterscheidet zwischen offener und geschlossener Aufbahrung
  • Eine Aufbahrung kann im Vorfeld oder während einer Trauerfeier stattfinden
  • Eine Aufbahrung zuhause ist ebenso möglich
  • Vor der Aufbahrung muss eine Totenwaschung durchgeführt werden

Was ist eine Aufbahrung?

Aufbahrung ist das offene Aufstellen eines oder einer Verstorbene:n auf einer Bahre oder Liege während eines gesetzlich bestimmten oder eines behördlich genehmigten Zeitraumes in öffentlichen oder privaten Räumlichkeiten vor der Beerdigung, entweder auf einer Totenbahre oder in einem Sarg.

Wenn eine Aufbahrung im offenen Sarg stattfindet, wird sie meist vor der Trauerfeier in einer separaten Aufbahrungshalle durchgeführt. Ein Leichnam kann jedoch auch in der Aufbahrungshalle eines Friedhofs, eines Bestattungsunternehmens, eines Krematoriums oder in einer Kirche aufgebahrt werden.

Voraussetzungen für eine Aufbahrung

Damit eine Aufbahrung überhaupt stattfinden kann, muss die Totenbeschau vorgenommen und die Freigabe durch die Todesbescheinigung erfolgen. Wichtig ist ebenso die hygienische Grundversorgung bzw. die Waschung des oder der Verstorbene:n.

Beachten Sie, falls Sie den oder die Verstorbene:n selbst waschen möchten, dass bereits ungefähr ein bis zwei Stunden nach dem Tod die Totenstarre einsetzt. Dabei beginnt sich der Körper von der Halsmuskulatur an abwärts zu versteifen.

Ihr Bestatter kümmert sich gerne um die hygienische Grundversorgung und Einkleidung. Bei Fragen hilft Ihnen das Team von Benu jederzeit telefonisch unter 01 907 68 85.

Für einen Abschied am offenen Sarg ist auch häufig die Arbeit eines oder einer Thanatolog:in unerlässlich; insbesondere, wenn der Körper durch Gewalteinwirkung, Unfalltod, Krankheit, Verfärbung, schnelle Verwesung, Suizid oder andere Gründe entstellt sein sollte.

Bei der Aufbahrung ist der oder die Tote mit Kleidung nach Wahl oder mit einem Totenhemd bekleidet. Der Abschied am offenen Sarg ist jedoch die Ausnahme – 90% aller Menschen verabschieden sich am bereits verschlossenen Sarg.

Wozu dient eine Aufbahrung?

Den Tod wortwörtlich begreifbar machen – sei es durch persönliche Abschiedsgesten oder einfach nur durch ein (vielleicht leicht zögerliches) Herantreten an den Sarg, in welchem der oder die Verstorbene liegt: Das ist der Zweck der Aufbahrung. Man muss keine Angst haben – von Verstorbenen gehen keine Gefahren mehr aus.

Eine offene Aufbahrung ermöglicht es den Angehörigen, den oder die Verstorbene:n ein letztes Mal zu sehen und zu berühren. Viele realisieren so erst den Tod eines geliebten Menschen.

Der friedliche Anblick des Verstorbenen kann, vor allem wenn diese:r einer schweren Krankheit durchlitten hat, Trost spenden und Angehörigen bei der Trauerbewältigung helfen. Die Muskeln entspannen sich nach dem Tod – der oder die Verstorbene wird von einer Aura der Friedlichkeit umgeben. Vor allem im Vorfeld einer Feuerbestattung entscheiden sich viele für eine Aufbahrung.

Arten der Aufbahrung

Man unterscheidet zwischen offener und geschlossener Aufbahrung. Die offene Aufbahrung wurde eben eingehend erklärt – der oder die Tote liegt in dem offenen Sarg zur Verabschiedung.

Die geschlossene Aufbahrung wird am häufigsten gewählt. Der Abschied findet dabei am geschlossenen Sarg statt, welcher nach Wunsch mit Blumen dekoriert und in der Trauerhalle, Kirche oder Krematorium aufgebahrt werden kann. Dies gibt jedem Trauergast auf der Trauerfeier die Gelegenheit, sich noch einmal zu verabschieden.

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Aufbahrung zu Hause als Element der Totenwache

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der gesellschaftliche Umgang mit dem Tod verändert – ebenso wie die Totenrituale innerhalb der Familie, die damit einhergingen. Früher war es im Rahmen der Totenwache üblich, Verstorbene zu Hause aufzubahren und gemeinsam zu versorgen.

Dabei wurden die Verstorbenen in einem ruhigen Raum (bereits eingesargt) oder ohne Sarg im Bett liegend aufgebahrt. Früher mussten Särge je nach Bedarf erst hergestellt werden. Außerdem dienten die Aufbahrung und Totenwache zu Hause der Verabschiedung und Trauerarbeit.

Nach dem eingetretenen Todesfall kamen Familie und Angehörige zusammen, wuschen und kleideten die bzw. den Verstorbenen an. Es wurde gebetet, gesungen, geweint und Totenwache gehalten, wo man dem oder der Toten gedachte. Anschließend fanden das Begräbnis und die Trauerfeier statt.

Hausaufbahrungen sind immer noch möglich, werden aber nur noch selten durchgeführt. Wenn Sie sich für eine Aufbahrung in den eigenen vier Wänden entscheiden, beachten Sie bitte, dass die meisten Bundesländer in Österreich eine Aufbahrung zuhause nur maximal bis 36 Stunden nach Eintritt des Todes erlauben. Es muss jedenfalls mit Genehmigung des Totenbeschauarztes geschehen, bzw. in Abhängigkeit von den Landesgesetzen, bzw. der Gemeindeverordnung.

Wenn der Tod in einem Krankenhaus oder in einer anderen Institution eintritt, können Sie die dort vorhandenen Abschiedsräume nutzen.

Wenn Sie den oder die Verstorbene:n zu Hause aufbewahren wollen, empfehlen wir Ihnen eine Verwahrung der Urne zu Hause. Dies ist hygienisch unbedenklich, einfach in der Umsetzung, preisgünstig, und erleichtert ebenso die Trauerarbeit.

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Das Team von Benu steht Ihnen in dieser herausfordernden Zeit zur Seite und unterstützt Sie gerne bei der Planung und Organisation der Trauerfeier. Falls Sie eine Hausaufbahrung wünschen, beraten wir Sie gerne in einem unserer Standorte oder telefonisch unter 01 907 68 85.

Aufbahrung im Rahmen einer Trauerfeier

Aufbahrung in der Kirche

Eine Aufbahrung kann sowohl vor als auch während der Trauerfeier stattfinden. Wenn Sie sich für eine Aufbahrung während der Trauerfeier entscheiden, so handelt es sich üblicherweise um eine geschlossene Aufbahrung. Hierbei wird der zeremonielle Teil vor dem Sarg abgehalten, um dem oder der Verstorbene:n zu gedenken. Danach wird der Sarg geschlossen zur Grabstätte getragen.

Wer eine offene Aufbahrung wünscht, kann diese vor der Trauerfeier in der separaten Aufbahrungshalle veranlassen. Selbstverständlich ist es dennoch möglich, den geschlossenen Sarg während der Trauerfeier zu platzieren. Die offene Aufbahrung findet jedoch meist im Vorfeld einer Trauerfeier statt.

Im Falle einer Kremation können Sie wie eben genannt verfahren, selbst wenn die Trauerfeier an einem anderen Tag als die Kremierung stattfindet.

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Aufbahrungshalle beim Bestatter

Fast alle Bestattungsunternehmen bieten eigene Räumlichkeiten für eine Aufbahrung an. Genutzt wird diese hauptsächlich im Rahmen von weltlichen (nicht kirchlichen) Beisetzungen. Diese Orte können mit Kerzen und Blumen dekoriert werden, sodass ein Abschied in aller Ruhe und Würde möglich ist.

Kosten einer Aufbahrung

Die Kosten für eine Aufbahrung können je nach Bestatter und Leistungsumfang stark variieren. In der Regel ist eine geschlossene Aufbahrung günstiger als eine offene, da die hygienische und kosmetische Versorgung des Verstorbenen weniger Zeit beansprucht und keine speziellen Räumlichkeiten erforderlich sind.

Die folgenden Beispiele sind für Aufbahrungsfeiern in Wien berechnet. Beachten Sie bitte, dass die Preise stark variabel sind, abhängig von Bundesland zu Bundesland und den Räumlichkeiten.

Leistungen - Erdbestattung

TrauerfeierKosten
Trauerfeier am Grabab 360€
Feierliche Sargaufbahrung Kleinab 690€
Feierliche Sargaufbahrung Großab 960€
Summe Trauerfeier ab 360€

Leistungen - Feuerbestattung

Trauerfeier bzw. Beisetzung am FriedhofKosten
Sargverabschiedungab 490€
Feierliche Urnenbeisetzungab 420€
Stille Urnenbeisetzungab 230€
Summe Beisetzung am Friedhofab 230€

Leistungen – Baumbestattung

Beisetzung am WaldfriedhofKosten
Beisetzungsgebühren im Ruheforstab 395€
Bereitstellungsgebühr Baumgrabab 600€
Summe Friedhofsgebührenab 995€

Leistungen – Donaubestattung

TrauerfeierKosten
Sargverabschiedungab 490€
Trauerfeier am Schiff in Hainburgab 940€
Trauerfeier am Schiff in der Wachauab 1.740€
Summe Trauerfeierab 490€

Wenn der oder die Verstorbene im Rahmen einer Sterbegeldversicherung oder einer Bestattungsvorsorge für den Todesfall vorgesorgt hat, können die Kosten für die Aufbahrungshalle durch die jeweilige Versicherung abgedeckt werden.

Sie können auch selbst zu Lebzeiten bereits festhalten, welche Form der Aufbahrung Sie sich wünschen. Planen Sie kostenlos bereits heute Ihre Bestattung, nach Ihren individuellen Wünschen, und geben Sie so Ihrer Familie mehr Zeit für den Abschied.

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Häufig gestellte Fragen zur Aufbahrung